Eurozentrismus und Geschichte – Eine erste Einführung Download (PDF 652,5 kB) 469 mal heruntergeladen

  • Galina Baeva, Laura Iorga, Maria Steinbauer, das kollektiv – kritische bildungs-, beratungs- und kulturarbeit von und für migrant*innen | © Copyright

Das Thema des vorliegenden Übungsmoduls ist „Eurozentrismus“. Unter dem Begriff Eurozentrismus versteht man jene Ideologie, nach der alle Gesellschaften der Welt nach europäischen Wertvorstellungen und Kategorienbildungen beurteilt werden. Im Zentrum dieser Vorstellungen stehen die Ideen und Konzepte Europas, die seit den Anfängen der Kolonisierung konsequent in die ganze Welt exportiert und zum Standard erklärt wurden 1 . Den historischen Quellen nach wurde die Welt unter den europäischen Großmächten zwischen 1492 und dem 19. Jhdt. zur Gänze aufgeteilt. Die Berliner Kongo Konferenz im Jahr 1885 und der Wiener Kongress 1814-15 markierten die Aufteilung der Welt unter den europäischen Mächten. Das Schicksal der Welt und ihrer Bevölkerung wurde in Berlin und Wien entschieden und damit auch ihre Zukunft. Eine Zukunft damals; heute nennen wir diese Globalisierung. Diese historische Verschränkung zwischen Europa (Berlin/Wien) und die Aufteilung der Welt nach eurozentristischen Vor- und Einstellungen sichtbar zu machen sowie eine Reflexion über scheinbare Selbstverständlichkeiten in der eigenen Wahrnehmung anzuregen, war die Grundlage für uns als Materialentwickler_innen, diesem Thema ein Modul zu widmen. Es ging uns darum, einen klaren Zusammenhang zwischen Kolonisierung und Eurozentrismus zu ziehen; es ging uns darum, das Vokabular des Eurozentrismus zu analysieren, das im Zuge der „Eroberung“ der Welt entwickelt und etabliert wurde und letztendlich in allen Geschichtsbüchern noch heute vorzufinden ist; es ging uns darum, diese Begriffe ins „Hier und Jetzt“ zu kontextualisieren und ihre heutigen Ausprägungen zu enthüllen.

Das Übungsmodul zielt auf eine erste theoretische Annäherung zum Thema Eurozentrismus und dessen Kontextualisierung in den Alltag von heute. Wesentliche Teile des Übungsmoduls sind einzelne Arbeitsaufträge, die bestimmte Begriffe aus dem Themenfeld Eurozentrismus aufgreifen. Das Ziel der Übungen ist es, die Begriffe auf Zweck und Funktion zu beleuchten. Die verwendeten Materialien – Bilder, Videos etc. – haben das Ziel, die Vielfältigkeit der Ausprägungen von Eurozentrismus und dessen Eingeschrieben-Sein im Alltag widerzuspiegeln. Die Lernenden werden sich mit unterschiedlichen Aspekten des Themas auseinandersetzen, was ein Schritt zur politischen Bildung als handelnde Subjekte ist.

Das Thema ist äußerst breit und tief, daher bieten wir eine Einführung für die Lehrenden an, die nicht als fachlicher Text gelesen werden darf, jedoch den Rahmen dieses Moduls abzeichnet. Den Rahmen bildet der Text von Anibal Quijano, „Coloniality of Power, Eurozentrismus and Latin America“, den wir Lehrenden empfehlen.

Erstellt im Rahmen des ESF-Projektes Netzwerk ePSA. Gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Beschreibung

Das Thema des vorliegenden Übungsmoduls ist „Eurozentrismus“. Unter dem Begriff Eurozentrismus versteht man jene Ideologie, nach der alle Gesellschaften der Welt nach europäischen Wertvorstellungen und Kategorienbildungen beurteilt werden.

Aufgabe

  • Texte formal und inhaltlich erschließen
  • Unterschiedliche Medien als Informationsquelle nutzen und kritisch entschlüsseln
  • Das Internet als Informationsquelle für historische und politische Ereignisse nutzen: gezielt nach unterschiedlichen Quellen suchen und die Information mündlich oder schriftlich weiter bearbeiten
  • Für die heutige Zeit prägende historische Ereignisse kennen
  • Texte mit unterschiedlichen Schreibabsichten verfassen: je nach Aufgabenstellung und eigener Position die adäquate Textsorte aussuchen und entsprechend in schriftlicher Form zusammenfassen
  • Informationen bearbeiten und schriftlich mitteilen
  • Grundregeln der Rechtschreibung sowie die Grundgrammatik richtig anwenden
  • Sich selbst als handelnde Person mit spezifischen Rechten begreifen: einen Bezug zum Thema aufbauen und eine eigene Position beziehen und diese vermitteln können.
Lerninhalte
e-PSA
Module
Themen
Politik und Geschichte
Kompetenzfelder
Deutsch, Kommunikation und Gesellschaft (DKG)

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